Ratgeber Strom sparen
Mit gezieltem Stromsparen senken Verbraucher ihre Energiekosten massiv. Mehr-Personen-Haushalte sparen jährlich bis zu mehreren Hundert Euro. Doch an welchen Stellen sollen sie ansetzen? Investitionen in Energieeffizienz lohnen sich genau wie der Verzicht auf unnötigen Stromverbrauch. Die 10 Tipps in diesem Artikel verdienen besondere Aufmerksamkeit.
Seit Jahren steigen die Strompreise unaufhaltsam. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (https://www.bdew.de/energie/strom-und-gaspreisanalysen/) lagen die durchschnittlichen Stromkosten für Privatkunden 2020 bei 31,37 Cent/kWh, 2010 betrugen sie noch 23,69 Cent. Diese Entwicklung basiert unter anderem auf der gestiegenen EEG-Umlage.
Bei gleichbleibendem Stromverbrauch ergeben sich dadurch beträchtliche Mehrkosten. Laut Statistischem Bundesamt verbrauchen ein 1-Personen-Haus im Durchschnitt 1.943 kWh und ein 2-Personen-Haushalt 3.221 kWh (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/UGR/private-haushalte/Tabellen/stromverbrauch-haushalte.html). Hier gibt es aber seit Jahren einen Abwärtstrend, das zunehmende Umwelt- und Kostenbewusstsein der Verbraucher wirkt sich aus. Wenn Verbraucher konsequent ihr Einsparpotenzial ausschöpfen, senken sie ihren Verbrauch weit unter diese Durchschnittswerte!
1. Mit energieeffizienten Geräten Strom sparen
Die Hersteller von Haushaltsgeräten und Unterhaltselektronik achten heutzutage auf Energieeffizienz, im Vergleich zu alten Modellen benötigen Kühlschränke, Fernseher und Co. bedeutend weniger Strom. Wer seine alten Geräte durch neue Modelle ersetzt, senkt seinen Stromverbrauch nachhaltig. Häufig übertrifft die Stromersparnis nach einigen Jahren die Investitionskosten. Die Energieeffizienzklassen (https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energieverbrauchskennzeichnung) geben beim Kauf wertvolle Orientierung.
2. Geräte vom Stromkreislauf trennen
An vielen Geräten wie Audioanlagen, Fernsehern und Druckern gibt es einen Standy-by-Modus. Diese Funktion erleichtert die Handhabung, verbraucht aber unnötig Energie. Über einen langen Zeitraum summiert sich der Stromverbrauch auf einen relevanten Kostenpunkt. Besser ist es, die Stromzufuhr zu unterbrechen. Verbraucher sollten das Gerät vollständig abstellen. Bei einigen Geräten wie Druckern fehlt diese Möglichkeit, hier empfiehlt sich eine Steckdosenleiste mit An- und Aus-Schalter.
3. Großes Einsparpotenzial bei der Beleuchtung
Moderne LED-Lampen und Energiesparlampen sparen im Vergleich zu Glühlampen und Halogenlampen massiv Strom. Eine Glühlampe mit 40 Watt lässt sich zum Beispiel durch eine Energiesparlampe mit rund 8 bis 9 Watt oder eine LED-Lampe mit etwa 4 Watt ersetzen. Insbesondere LED-Leuchtmittel zeichnen sich zudem durch den Vorteil einer langen Nutzungsdauer aus, sie erreichen bis zu 30.000 Betriebsstunden und mehr (https://www.test.de/LED-Lampen-So-schneiden-gute-LED-im-Langzeittest-ab-5157021-0/). Trotz der höheren Anschaffungskosten ergibt sich dadurch eine massive Einsparung.
4. Waschmaschinen und Spülmaschinen vollständig gefüllt nutzen
Es liegt auf der Hand: Wer die Waschmaschine oder die Spülmaschine halbleer laufen lässt, verschwendet Energie. Der Strom- und Wasserverbrauch bleiben identisch. Verbraucher sollten lieber warten, bis sich ausreichend Wäsche oder Geschirr angesammelt hat. Wenn es dringend ist, empfehlen sich die Handwäsche und das Geschirrspülen per Hand.
5. Waschen: Niedrige Temperatur und Schleuderzahl zahlen sich aus!
Bei Wäschewaschen lässt sich der Stromverbrauch mit einer niedrigeren Waschtemperatur deutlich senken. Das Aufheizen des Wassers ist bei Waschmaschinen der größte Kostenfaktor: Ein Waschgang mit 30 Grad statt 40 Grad verringert den Energieverbrauch in erheblichem Maß. Auch beim Schleudern existiert Einsparpotenzial, für die meisten Zwecke genügen 600 bis 800 Umdrehungen in der Minute.
6. Wäsche an der Luft trocknen
Zu den größten Energiefressern in einem Haushalt zählen Wäschetrockner. Bei älteren Modellen belaufen sich die Stromkosten während der Nutzungsdauer von 15 Jahren im Durchschnitt auf über 1.000 Euro (https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/waeschetrockner#gewusst-wie), auch neue energieeffiziente Trockner erhöhen die Stromrechnung enorm. Mit dem klassischen Wäschetrocknen an der Leine oder auf einem Wäscheständer lässt sich der Stromverbrauch auf eine einfache Weise minimieren.
7. Mit den optimalen Töpfen und Pfannen effizient kochen
Beim Kochen hängt der sinnvolle Stromverbrauch von der Größe der Töpfe und Pfannen ab. Erstens sollten sie jeweils zu den Maßen des Kochfelds passen. Zweitens sollten sie für den jeweiligen Inhalt richtig dimensioniert sein. Wenn das Kochen mit Deckel möglich ist, stellt das die erste Wahl dar: Die Abdeckung hält die Wärme im Kochtopf, der Energiebedarf sinkt.
8. Backofen energieeffizient einsetzen
Viele heizen ihren Backofen vor, das erweist sich in der Praxis als Energieverschwendung. Der Backofen benötigt ohne konkreten Nutzen Strom. Es ist klüger, Essen wie Fertigpizzen und Kuchen sofort in den Ofen zu befördern und die Backzeit entsprechend anzupassen. Zudem ist das Backen mit Umluft energiesparender als mit Ober- und Unterhitze.
9. Eisschicht in Kühlschränken und Gefriertruhen: Geräte regelmäßig abtauen
In Kühlschränken und insbesondere in Gefrierfächern sowie Gefriertruhen bildet sich mit der Zeit eine Eisschicht. Diese nimmt Platz weg und erhöht den Stromverbrauch. Regelmäßiges Abtauen schafft Abhilfe! Verbraucher sollten die Geräte komplett ausschalten und den Inhalt so lange geschützt aufbewahren, zum Beispiel in einer Kühltasche. Sobald die Eisschicht angetaut ist, lässt sich diese mithilfe eines Messers oder ähnlichem lösen.
10. Kühlschrank nicht neben Wärmequellen stellen
Je höher die Umgebungstemperatur ist, desto mehr müssen Kühlschränke kühlen. Dieser Zusammenhang leuchtet jedem ein. Die ideale Positionierung des Kühlschranks in der Küche beeinflusst den Stromverbrauch. Er sollte möglichst weit weg vom Herd stehen. Zudem empfiehlt sich ein schattiger Platz fernab von direktem Sonnenlicht.