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Neue Energieeffizienzklassen erleichtern den Überblick

Datum: November 21, 2024 10:09

Seit dem März 2021 gilt für einzelne Produkte ein neues Energielabel. Effizienzklassen sollen den Verbrauch besser aufzeigen. Ausgedient haben die Klassen A+++ und Co. Schrittweise werden sie nun durch die Klassen A bis G ersetzt. Ab dem 1. September gilt das auch für Leuchtmittel.

Was müssen Verbraucher wissen?

Sofort ins Auge springt die größte Veränderung: Die Klassen mit den Plus-Zeichen sind jetzt Geschichte. Die Skala reicht von nun an vom hervorragenden A bis hin zum schlechteren G und nicht mehr von A +++ bis hin zu D. Erhalten geblieben sind allerdings die Farben. Sie gehen nach wie vor von grün bis rot. Verändert haben sich auch die Piktogramme im unteren Bereich des Labels. Einige sind verschwunden, andere mit detaillierten Angaben sind neu dazugekommen.

Das neue Energielabel enthält neben den Effizienzklassen auch den Verbrauch von Strom in Kilowattstunden (kWh) für eine Betriebsdauer von 1.000 Stunden. Die Klassen A bis G sollen so nicht nur das Nutzerverhalten realitätsnäher widerspiegeln und die Unterschiede bei der Energieeffizienz transparenter abbilden als die Vorgänger. Deutlicher und somit viel besser vergleichbar sollen sie zudem die Unterschiede zwischen den Geräten in Bezug auf ihre Energieeffizienz machen. Für die Hersteller sollen die neuen Effizienzklassen nicht zuletzt ein Anreiz für die Entwicklung noch effizienterer Produkte sein.

Eine weitere Neuigkeit beim Energielabel: Das Etikett an jedem der Geräte erhält zusätzlich einen QR-Code. Dieser Code erteilt VerbraucherInnen über das Smartphone weitergehende Informationen zum jeweiligen Gerät. Abgerufen werden diese aus "EPREL". Das ist die europäische Produktdatenbank. Damit sind die Hersteller zukünftig auch verpflichtet, diese Informationen dort für jeden abrufbar zu hinterlegen.

Wird aus A++ ein A?

Dass aus dem Label A++ ein Top Label A wird, ist wenig wahrscheinlich. Viel eher besteht die Möglichkeit, dass Produkte aus der Effizienzklasse A++ in die Kategorie B oder sogar in die Kategorie C absteigen. Ganz sicher ist sich mit dieser neuen Kategorie nicht auf einmal die Energieeffizienz einer Waschmaschine schlechter geworden. Die Europäische Union (EU) hat lediglich die Kriterien verschärft. Das aber erfolgte so, dass es jetzt nur noch sehr wenige Geräte in die neue oberste Klasse A schaffen. Damit beabsichtigt es die EU, den Herstellern dieser Produkte mehr Druck zu machen. Durch die erfolgte Herabstufung will man sie ermuntern, zukünftig die Energieeffizienz der Geräte noch mehr zu verbessern. Insgesamt haben sich die Messkriterien so verändert, dass sich die Labels nicht einfach nach dem Prinzip "aus A+++ wird stets ein B" umrechnen lassen.

Welcher Energieeffizienzklasse entspricht aber nun zukünftig eine ehemalige A++-Waschmaschine oder ein ehemaliger A+++-Gefrierschrank seit dem Datum der Umstellung, März 2021? Ganz so einfach lässt sich diese Frage gar nicht beantworten. Die Einordnung in die neuen Energieeffizienzklassen geht nicht über eine bloße Zuordnung von der alten Klasse in die neue Klasse. Im Rahmen der Umstellung auf neue Effizienzklassen wird jedes einzelne Produkt neu bewertet. Sicher ist es heute schon, dass die neuen Effizienzklassen auf viel strengeren Kriterien basieren. Je nach den Eigenschaften eines Gerätes ist es deshalb auch ohne weiteres möglich, dass aus einem einstigen A+++-Gerät durch die Neubewertung ein Gerät aus der Energieeffizienzklasse C oder D wird. Sogar eine noch niedrigere Einordnung ist möglich, selbst im Rahmen der gleichen Produktkategorie.

Harmonisierte Normen bei der Berechnung der Effizienz

Grundlage für die Umstellung sind von der EU festgelegte Parameter. Hier folgt die EU ihrem seit langem praktiziertem Drang der Angleichung von einzelstaatlichen Normen. Die Berechnungen erfolgen zukünftig unter Anwendung harmonisierter Auflagen und von einheitlichen, zuverlässigen und genauen Methoden. Getestet wird jedes Produkt unter spezifischen, kontrollierten und exakt festgelegten Betriebsbedingungen. Gemessen werden dabei auch unterschiedliche Variablen wie zum Beispiel Leistung, Kapazität und Energieverbrauch. Eingespeist werden die Variablen in mathematische Algorithmen. Diese berechnen einen Energieeffizienzindex, der dann in die jeweilige Energieeffizienzklasse übertragen wird. Das alles dient dem Ziel, sich bei den Energieeffizienzklassen möglichst realistischen Werten anzugleichen.

Einfacher mit dem Alltag der VerbraucherInnen abzugleichen sind die Verbrauchsangaben in Kilowattstunden. Der Verbrauch von Energie bei Waschmaschinen und Geschirrspülern bezieht sich stets auf 100 Durchgänge im Jahr. Wer individuell mehr oder weniger Durchläufe braucht, kann das n mit diesen Angaben einfach überschlagen. Das war bislang viel komplizierter: Bei Spülmaschinen gingen die alten Labels von 280 Waschmaschinen waren es 220 Waschladungen.

Wie lange dauert die Umstellungszeit?

Die Umstellung auf die neuen Effizienzklassen wird sich noch ein paar Jahre hinziehen. Bereits seit dem März 2021 gelten die neuen Klassen für Waschmaschinen und Waschtrockner, für Kühl- und Gefriergeräte und für Geschirrspüler. Ab dem Jahr 2022 folgen dann Klimageräte sowie Backöfen und Warmwasserbereiter. Von den Änderungen zunächst einmal nicht betroffen sind Wäschetrockner sowie Dunstabzugshauben. Sie werden aller Voraussicht nach im Jahr 2023 angepasst. Ein neues Effizienzlabel erhalten ab 2026 Heizungen. Bis alle Produktgruppen aus dem Bereich Elektro sollen umgestellt sind, wird es bis zum Jahr 2030 dauern.

Hintergrund - Warum wurden die Effizienzklassen geändert?

Die veralteten Mess- und Prüfverfahren sind ein Grund dafür, dass Bewegung in die Einordnung von Geräten in Effizienzklassen gekommen ist. Moderne Geräte haben es mit Leichtigkeit geschafft, in die Klasse A -zu gelangen. Das erweckte den Eindruck, als wären alle Geräte aus Sicht des Verbrauchs eine gute Wahl. Damit wenigstens ein paar Unterschiede deutlich wurden, gab es noch ein paar Pluszeichen zusätzlich. Kennzeichnungen wie A+++ machten es beinahe unmöglich, einen Überblick über den Stromverbrauch der Geräte zu bekommen und ihn zu vergleichen.