Licht und Beleuchtung im Kinderzimmer
Das eigene Zimmer ist der tägliche Lebensraum von Kindern, der für die unterschiedlichsten Aktivitäten genutzt wird. Hier wird unter anderem zu jeder Jahreszeit geschlafen, gespielt, gelesen, gelernt und es werden Spielkameraden empfangen. Aufgrund dieser vielfältigen Nutzung des Raumes sind die Anforderungen an die Beleuchtung speziell. Eine einfache Deckenleuchte reicht daher nicht aus – vielmehr sollten auch punktuelle Lampen zum Einsatz kommen. Ebenso sollte an die Sicherheit in Bezug auf Hitze und Kabel gedacht werden.
Die Beleuchtung im Kinderzimmer hat nicht nur einen Einfluss auf die Belastung der Augen, sondern auch darauf, wie wohl sich Kinder in ihrem Zimmer fühlen. Je nach Helligkeit und Färbung entfaltet Licht eine andere Wirkung und erfüllt bestimmte Funktionen.
Exkurs: Künstliches Licht
Über Licht gibt es viel zu wissen: Jedes Licht besitzt eine eigene Farbe bzw. Farbtemperatur. Diese wird in Kelvin gemessen. Je höher die Kelvinzahl, umso bläulicher und kälter erscheint das Licht, je niedriger umso gelber und wärmer. Kaltes, eher blaues Licht ähnelt Tageslicht und macht wach, rötliches dagegen beruhigt. Also: Für eine gemütliche Atmosphäre eignet sich eher eine Lampe mit warmem Licht, für eine angenehme Arbeit ist weißes Licht besser geeignet.
Zudem misst die Einheit Lumen die Helligkeit von Leuchten. Bei Glühbirnen wird diese in Watt angegeben – so sind 40 Watt beispielsweise mit rund 470 Lumen und 60 Watt circa 800 Lumen vergleichbar.
Grundbeleuchtung im Kinderzimmer
Als Grundregel bei der Beleuchtung im Kinderzimmer gilt: Je mehr Tageslicht, desto besser. Dabei ist allerdings zu beachten, dass jedes Zimmer unterschiedlich in Bezug auf den Zugang zu Tageslicht ist und es in den Wintermonaten draußen nicht so hell ist wie im Sommer. Daher darf eine Deckenleuchte oder Einbaustrahler im Kinderzimmer als Grundbeleuchtung nicht fehlen. Warmweißes Licht zwischen 2.700 und 3.300 Kelvin ist für die Kinderzimmerbeleuchtung ideal. Bei kleinen Zimmern bis zehn Quadratmetern reicht in der Regel 1.100 bis 2.200 Lumen aus, ab 15 Quadratmetern sind 1.650 bis 3.300 Lumen empfehlenswert. Als Richtwert gilt, rund 140 Lumen pro Quadratmeter zu erzeugen.
In kleineren Kinderzimmern eignen sich Decken- oder Wandfluter, in großen bedarf es häufig eher eine großflächige Beleuchtung über z.B. LED-Einbaustrahler. Dabei ist auch auf die Möbelfarbe zu achten, da dunkle Oberflächen mehr Licht schlucken als helle, die das Licht reflektieren.
Bei der Allgemeinbeleuchtung ist dann im nächsten Schritt darauf zu achten, dass die Lichtquelle beispielsweise durch Glas, Textil oder anderes Material abgeschirmt ist. Diese machen das Licht sanft und streuen es möglichst breit in den Raum. Dadurch entsteht eine weiche Beleuchtung, weil kaum Schatten geworfen werden. Idealerweise haben diese Leuchten einen Dimmer, damit die Helligkeit reguliert werden kann, zum Beispiel nach Tageszeit.
Allerdings ermüden die Augen schneller bei indirektem Licht. Daher gilt zum Beispiel für den Schreibtisch oder die Spielecke, punktuelle Beleuchtung zu nutzen und helles Arbeitslicht zu schaffen.
<3>Punktuelle Beleuchtung für Details: Schreibtisch und Spielbereich3>Auch in den Bereichen, in denen die Kinder spielen, lernen oder Hausaufgaben machen, gilt Tageslicht – wenn möglich – als wichtigste Lichtquelle. Da die Sprösslinge hier mit Kleinteilen spielen, Malen, Schreiben oder Lesen, darf allerdings eine zusätzliche punktuelle Lichtquelle, spätestens wenn die Dämmerung einsetzt, nicht fehlen. So können Kleinteile und Buchstaben usw. besser erkannt werden.
Hier gilt es, eine helle Lichtquelle zu nutzen, um die Konzentration zu fördern und die Augen zu schonen. Eine zielgenaue Beleuchtung sorgt für eine gute Konzentration, beispielsweise beim Hausaufgabenmachen am Schreibtisch oder beim Lesen und Vorlesen. Strahler oder Stehleuchten sind dafür ideal, da sie kontrastreiche Beleuchtung schaffen. Hier sind schwenkbare oder drehbare Lichter von Vorteil, um den Lichtkegel individuell auszurichten. Dabei sollte eine Lichtfarbe von neutralweiß (3.000 bis 5.000 Kelvin) angestrebt werden.
Damit die Leuchte beispielsweise beim Schreiben keine Schatten wirft, ist die richtige Ausrichtung der Lampe ebenfalls wichtig. Zum Beispiel kann sich hierbei an der Schreibhand des Kindes orientiert werden: Ist dieses Rechtshänder, sollte das Licht von der linken Seite kommen. Empfehlenswert ist es zudem, den Schreibtisch seitlich zum Fenster zu platzieren, um Tageslicht zum Arbeiten zu haben – auch hier gilt die Regel mit dem Schattenwurf.
Lesen am Bett
Für das Lesen im Bett oder das Vorlesen vor dem Schlafengehen gilt das Gleiche wie beim Hausaufgaben machen: Eine punktuelle Nachttischlampe zumbesseren Erkennen der Buchstaben darf nicht fehlen. Dieses sollte bestenfalls auch dimmbar und tendenziell warmweiß sein, da kühles Licht den Schlaf stört. Dies gilt vor allem für Bücher. Bei Tablets und ähnlichem ist unbedingt darauf zu achten, dass ein Blaulichtfilter aktiviert ist. Ansonsten macht das kühle blaue Licht wieder wach und erschwert das Einschlafen.
Beleuchtung in der Nacht
Da Kinder häufig instinktiv Angst vor Dunkelheit haben, schlafen sie im Dunklen unruhiger. Daher sind Nachtlichter ein guter Einschlafbegleiter fürSprösslinge – sie nehmen die Angst und bieten Orientierung.
Bei einem Nachtlicht ist zu beachten, dass dieses geringe Helligkeit, also eine geringe Lumen-Anzahl, und warme, rötliche Farben spenden sollte. So stört dieses nicht beim Einschlafen. Kaltes, weißes Licht hat den Gegenteiligen Effekt. Weitere Optionen sind beispielsweise ein Timer, sodass sich das Licht im Laufe der Nacht ausschaltet. Eine gute Möglichkeit ist zudem eine Steckdosenlampe in der Nähe des Bodens, um Orientierung zu geben.
Sicherheit gehört zum Konzept
Bei dem Lichtkonzept im Kinderzimmer ist nicht nur auf die Funktionalität der Beleuchtung zu achten, sondern auch auf die Sicherheit. Vorsicht ist zum Beispiel bei Stehlampen geboten, da diese umkippen können. Dabei sollten auch offene Steckdosen sowie Kabel regelmäßig kontrolliert und gesichert werden. Empfehlenswert ist zudem der Einsatz von LED-Lampen, denn diese werden nicht so heiß wie Glühbirnen. So können sich Kinder, sollten sie mit dem Leuchtmittel in Berührung kommen, nicht verbrennen.
Gesamtkonzept Beleuchtung im Kinderzimmer
Alles in allem gilt es also, in jedem Fall eine gewissen Grundhelligkeit im Kinderzimmer zu gewährleisten. Ein dimmbarer Deckenstrahler mit warmweißem, blendfreiem Licht kann dafür genau das richtige sein. So ist das Kinderzimmer auch bei Dunkelheit und trübem Licht gut ausgestattet. Ein weiteres Element für beispielsweise Malen und konzentriertes Arbeiten sind zusätzliche, punktuelle Lichtquellen. Eine Leuchte mit warmem Licht auf dem Nachttisch hilft beim Lesen vorm Schlafengehen. Zuletzt spenden Nachtlichter mit einer rötlichen Farbe und einer niedrigen Lumen-Zahl dem Nachwuchs vor allem in den ersten Jahren Geborgenheit. Zum Wohlfühlen bieten sich auch Akzentlichter oder Dekolichter an, die vorrangig zur Atmosphäre beitragen.